Am frühen Samstagmorgen starteten 14 Wolpertinger mit privaten Autos nach Würzburg, wo unsere diesjährige Radtour begann und auch endete.
Auf der Fahrt hatten wir jede Menge Regen, aber Petrus meinte es gut mit uns, wir hatten ideales Radwetter und wurden in den 4 Tagen nie nass. Los ging es von Würzburg aus den Main entlang bis Gemünden. Unsere erste Pause hatten wir in Veitshöchheim. Im Schloss und Hofgarten ließen wir uns das Vesper schmecken. Wir bewunderten und spazierten durch den schönen Rokoko-Garten mit alten Bäumen, Hecken, Brunnen, über 200 Steinskulpturen und einem kleinen See.
Eine Eis-Pause gab es später noch im historischen fränkischen Städtchen Karlstadt, bevor wir nach knapp 60 km im Hotel ankamen. Im Biergarten genossen wir dann erst einmal ein „Erfrischungsgetränk“. Das gute Abendessen rundete dann den gelungenen Tag ab.
Tag ZWEI begann mit leichtem Nieselregen entlang der fränkischen Saale. Besonders hervorzuheben war die Mittagspause in einer urigen Besenwirtschaft. Gestärkt konnten wir einen Aufstieg gut bewältigen und kamen nach 78 km in Schweinfurt am Main an. Unsere Unterkunft war eine ganz neue im modernen Stil erbaute Jugendherberge – direkt am Wasser. Genächtigt wurde in Vier- und Fünfbettzimmern. Der Nudelauflauf mit Salat war lecker und brachte verbrauchte Energien zurück. So konnten wir noch einen abendlichen Ausflug in die Altstadt unternehmen, einen Sundowner genießen, ein Eis schlecken und später – bei lauen Temperaturen – am Mainufer den Tag mit lustigen Ratespielen beenden. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir immer unseren Schreinerbus als Begleitfahrzeug hatten. Die jeweiligen Fahrer versetzten den Bus mehrmals auf den Touren und fuhren dann mit dem Rad der Gruppe entgegen. Im Bus gab es immer Getränke und abends war teilweise das Gepäck schon vor den Zimmern – welch ein Luxus!
Der DRITTE Tag hatte so seine Herausforderungen: Es mussten 85 km bewältigt werden. Landschaftlich wieder wunderschön, am Main entlang! Getreidefelder im Wind, Mohnblumen, fliegende Störche und auch der Kuckuck war öfters zu hören. Schön war auch die Flussüberquerung mit einer kleinen Fähre. Mittagessen gab es dann in einer leckeren Pizzeria, allerdings war der Anstieg davor 19 %, kurz aber deftig. Außerdem gab es an diesem Tag zu vermelden: zwei Platten, kleine Stürze und Missverständnis trotz modernster GPS-Technik. Zeitlich kamen wir so in Verzug, dass die Eis Pause ausfallen musste. Stattdessen kostete uns der finale Anstieg über einen Kilometer langen, sehr steilen Waldweg die letzte Kraft. In der Jugendbildungsstätte Unterfranken bei Würzburg angekommen, wartete das Personal schon mit dem Vesper auf uns. Der Abend klang draußen in fröhlicher Runde aus.
Am letzten Tag hatten wir eine Würzburg-Führung per Rad gebucht. Dafür mussten wir zuerst 10 km in die Innenstadt radeln und die Autos umsetzen. Wir hatten einen kompetenten Guide, der uns spannende Geschichten über den Bildhauer Riemenschneider, den Minnesänger Walther von der Vogelweide, den Weinanbau am Würzburger Stein und natürlich den barocken Gebäuden, teils im Rokoko Stil erzählte. Wir haben gelernt: Würzburg ist das Herz der Weinregion Franken, charakteristisch ist der Bocksbeutel. Unter der Residenz und dem Spital befinden sich große Weinlager. Eine sehr gelungene Stadtführung wurde am Würzburger Dom beendet. Diese Stadtführung machte natürlich hungrig und so ging es zum Biergarten „Goldene Gans“. Den Abschluss in dieser schönen Stadt konnte man mit Espresso, Eis oder einem Gläschen Wein auf der alten Mainbrücke abrunden. Es war wieder eine sehr abwechslungsreiche Radtour und wir danken Ute und Gerold ganz herzlich für die hervorragende Organisation!
Karin Spohn